Energieleistung

Zügig fahren innerhalb des Tempolimits und schnell laden – so lautet ihre Herausforderung. Wer allerdings wann, wo und wie viel lädt, entscheiden die Teilnehmer eigenständig. Wir folgen dem Taycan Sport Turismo: Performance-Batterie Plus (97 kWh netto/105 kWh brutto; Taycan Sport Turismo mit Performance Batterie Plus (2024): Stromverbrauch* kombiniert (WLTP) 20,9 – 17,9 kWh/100 km, CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 0 g/km, CO₂-Klasse A ), Heckantrieb, 230 km/h Höchstgeschwindigkeit, 320 kW (435 PS) Leistung und laut WLTP eine Reichweite von bis zu 650 Kilometern. 

Die Ionity-Schnelllader an der Rastanlage Golling befinden sich zwar nicht in Fahrtrichtung, sondern auf der gegenüberliegenden Seite, doch der Schlenker durch eine Unterführung dauert kaum zwei Minuten. Und er lohnt sich: Der Taycan lädt mit mehr als 300 kW, nach 25 Minuten ist der Akku zu mehr als 90 Prozent gefüllt. Genug, um mit nur einem weiteren Ladestopp bis ins rund 770 Kilometer von Golling entfernte Belgrad zu kommen. Der Kaffee und die Butterbrezel während der kurzen Pause heben die Stimmung zusätzlich. 

Die Landschaft wird spektakulär: Radstädter Tauern, Karawanken, Julische Alpen. Trotz der großartigen Szenerie gilt die Aufmerksamkeit vor allem der Verbrauchs- und Ladestandsanzeige sowie natürlich dem teils dichten Reiseverkehr. In Slowenien gibt es wieder freie Fahrt. Das Autobahn-Tempolimit von 130 km/h ist eine ideale Reisegeschwindigkeit für den Taycan – zügig und effizient zugleich geht es voran. Nach weiteren vier Stunden Fahrt, kurz hinter der kroatischen Hauptstadt Zagreb, folgt der nächste Stopp. Es geht ein paar Kilometer über die Dörfer nach Sop. In dem 350-Seelen-Ort befindet sich die derzeit südöstlichste Ionity-Schnellladesäule Europas. Während der Taycan am Kabel hängt, gibt’s in der Bar nebenan hervorragenden Kaffee und leckere Snacks. 

Frühmorgens an Tag zwei des Roadtrips geht es weiter Richtung Istanbul. Den ersten Ladestopp schlägt der Porsche Charging Planner in der bulgarischen Hauptstadt Sofia vor. Und zwar an einem von derzeit 22 Schnellladern in Bulgarien, die 300 kW Ladeleistung ermöglichen. Diese Stationen sowie weitere 319 Ladesäulen an 246 Standorten sind über die App des Anbieters Fines nutzbar. 

Das Geflecht der Ausfallstraßen im Süden Sofias ist verwirrend. Erst im zweiten Anlauf gelingt es, den Abzweig zu finden, der zur von der Fines-App vorgeschlagenen Ladestation auf dem Gelände eines Autohändlers führt. Der Taycan ist in Bestform und zieht mit mehr als 300 kW elektrische Energie – prompt meldet die App einen Rekord: Noch nie hat ein Elektrofahrzeug in Bulgarien mit so hoher Leistung geladen. Nach 16 Minuten geht es weiter, denn der Porsche Charging Planner schlägt den nächsten Stopp in weniger als 300 Kilometern vor, kurz vor der türkischen Grenze. Dort, im bulgarischen Swilengrad, befindet sich die Ladesäule an einem Hotel. Mit 180 kW lädt der Taycan. Ein kurzer Spaziergang, Kaffee, Mineralwasser und ein Sandwich – danach geht es mit gut 90 Prozent Ladestand auf die Schlussetappe.

Mit 81 Prozent Ladestand geht es weiter. Nächste Ausfahrt: Lapovo, rund 100 Kilometer vor Belgrad. Vorrangig, um eine Pause einzulegen, doch bei der Gelegenheit erhält auch der Taycan einen Energieschub an einem Charge-&-Go-Schnelllader. Das Tagesziel Belgrad ist nach zwölf Stunden erreicht. Entspannung für die Teams, während die vier Taycan über Nacht Strom an den Wallboxen zapfen. 

Auf der Schlussetappe ist das Langstrecken-Stromern fast schon Routine. Ein Ladestopp an der Ionity-Säule im kroatischen Sop, der nächste an einem Ionity-Ladepunkt im österreichischen Eisentratten. Und eine dritte Expresseinkehr in Jettingen-Scheppach, rund 150 Kilometer vor dem Ziel. Dann ist Stuttgart erreicht. Am Porsche Museum in Zuffenhausen meldet der Bordcomputer rund 4.400 Kilometer Fahrstrecke mit einem Durchschnittsverbrauch von weniger als 23 kWh/100 km. Die vier Taycan waren nicht nur schnell, sondern auch sehr effizient unterwegs. Und günstig. Stuttgart – Istanbul und zurück unter Strom für nicht einmal 250 Euro pro Fahrzeug. Eindeutige Erkenntnis: Elektromobilität und Langstrecke – eine gute Kombination!

Von Stuttgart nach Istanbul