Licht gestalten

Der neue Porsche Cayenne feierte kürzlich seine Weltpremiere. Mit ihm debütiert der weltweit erste HD-Matrix LED-Hauptscheinwerfer. Damit wird die Reise durch die Nacht zum erhellenden Schauspiel.

   

Es ist, als projiziere der Scheinwerfer einen Film auf die Fahrbahn. Während sich der neue Cayenne auf der Autobahn einfädelt, erwacht automatisch das Lichtsystem – und wirft einen besonders hellen Lichtteppich vor das SUV. Nähert man sich einem vorausfahrenden Fahrzeug, wird der Teppich kleiner, beim Spurwechsel verbreitert er sich für kurze Zeit auf beide Fahrspuren. Wie von Magneten scheint der rechteckige Lichtspot im Rahmen der Fahrbahnmarkierungen gehalten zu werden.

Mit den HD-Matrix LED-Scheinwerfern im neuen Cayenne ist die nächste Dimension der Lichttechnologie erreicht. Fahrspuraufhellung, so nennt sich die im Szenario beschriebene Funktion. Um die Projektion der Scheinwerfer so präzise wie möglich in der Spur zu halten, nutzt das System die Daten der Frontkamera und des Navigationssystems. Es ist eine von vielen Fähigkeiten, die das innovative Lichtsystem zu bieten hat, heller und intelligenter als je zuvor. Bis zu 600 Meter weit und angenehm breit gefächert leuchten die 65.536 LEDs der beiden Cayenne-Hauptscheinwerfer in die Dunkelheit. Mit einem intelligent gesteuerten Dauerfernlicht. Das innovative Feature sorgt für ein signifikantes Plus an Komfort und Sicherheit. Sichtbarer Fortschritt.

Automatisch aktiv wird beim Erkennen von entsprechenden Fahrbahnmarkierungen und durch die Nutzung von Online-Verkehrsdaten auch das Bau- und Engstellenlicht. Es erleichtert – ebenfalls mit einem Lichtteppich – das Durchfahren der engen Passagen. Auf Autobahnen werden bei aktivem Fernlicht zudem die hoch sitzenden Fahrer entgegenkommender Lkw ausgeblendet– und das äußerst effektiv. Dieses sogenannte adaptive Autobahnfernlicht schneidet dabei die Ausleuchtung zur Mittelbebauung zwischen den zwei Fahrtrichtungen gezielt ab. Partnerschaftlich sorgt der Cayenne auch auf der nächtlichen Landstraße für taghelles Licht: Kommt ein Fahrzeug entgegen, wird es exakt ausgeblendet. Aber nicht nur das: Die Scheinwerfer nutzen darüber hinaus die freigewordene Lichtenergie der abgeblendeten LEDs und übertragen sie direkt in die Bereiche rechts und links daneben. Trotz der Abblendung des Gegenverkehrs verliert das Gesamtlicht damit nicht wesentlich an Stärke.


Unverkennbar Porsche – der Traum vom Licht der Zukunft

Die High-End-Scheinwerfer sind der neue visuelle Fingerabdruck der Marke – und unverkennbar Porsche. Denn das Abblendlichtdesign der HD-Matrix-Scheinwerfer ist eine wegweisende Neuinterpretation des markentypischen 4-Punkt-Tagfahrlichts und damit ein Alleinstellungsmerkmal. Der Scheinwerfer erzeugt alle Tag-, Abblend- und Fernlichtfunktionen über vier Module – Design und Funktion im Einklang.

Eine neue Signatur:

Eine neue Signatur:

Dieser HD-Matrix LED-Hauptscheinwerfer erzeugt erstmals alle Tag-, Abblend- und Fernlichtfunktionen über vier Module. Die vier Lichtpunkte werden durch zwei Module in einer oberen und zwei in einer darunter angeordneten Reihe gebildet. Alle vier Module weisen jeweils im oberen Bereich einen schmalen LED-Streifen für das Tagfahrlicht auf. Die zwei Komponenten in der unteren Reihe beherbergen die HD-Matrixmodule.

Die Idee zum 4-Punkt-Tag-, Abblend- und Fernlicht sorgte schon vor rund zehn Jahren in der Frontpartie eines Supersportwagens für großes Aufsehen: beim Porsche 918 Spyder, der im September 2013 auf der Frankfurter IAA seine Weltpremiere feierte. Der Supersportler verfügte über vier LED-Punkte in einem Scheinwerfer. Mittig dazwischen: das multifunktionale Modul des LED-Abblend- und -Fernlichts. Fünf Punkte bei Nacht, vier bei Tag. Schon damals hatten zwei findige Köpfe aus dem Porsche-Entwicklungszentrum in Weissach die Vision, daraus irgendwann ein 4-Punkt-Tag-und-Nachtfahrlicht zu entwickeln: Designer Heinz Redlich und Ingenieur Robert Hähle. Der eine entwirft als Leiter Leuchten im Designstudio mit seinem Team die Optik der Scheinwerfer und Rückleuchten von morgen, der andere sorgt als Leiter der Entwicklungsabteilung Licht und Sicht dafür, dass sie technisch umgesetzt werden. „In unseren Gedankengängen fing das Thema in der Tat mit dem 918 an“, skizziert Redlich heute. „Der hatte einen Voll-LED-Scheinwerfer auf Rennsportniveau, also sehr leicht, sehr effizient. Und da haben wir diese vier Punkte beim Tagfahrlicht so dominant herausgearbeitet, dass sie im Endeffekt die ganze Marke geprägt haben.“ Eine der häufigsten Fragen zu jener Zeit: Funktioniert das mit den vier Punkten auch bei Nacht? Die Antwort: nein. Es war technisch noch unmöglich, da das Abblendlicht andere Module benötigte als das Tagfahrlicht. Redlich: „Das Thema blieb aber immer in unseren Köpfen präsent.“

Lichtgestalten:

Lichtgestalten:

Seit 10 Jahren träumen Designer Heinz Redlich (links) und Ingenieur Robert Hähle vom Licht der Zukunft – jetzt ist es Wirklichkeit.

Parallel entwickelten Hähle und Redlich mit ihren Teams das Porsche-Licht weiter. Im Panamera debütierte 2016 das erste LED-Matrixlicht mit 84 Lichtpunkten, bis heute eines der besten Systeme auf dem Markt. Aber auch damit war das Licht noch nicht mit vier statt fünf Modulen darstellbar. Gleichwohl hielten die Experten an ihrem Fernziel fest. „Ab 2016 haben wir das Thema der Voll-LED-Scheinwerfer mit vier Punkten intensiv diskutiert,“ erinnert sich Hähle. „Denn da hatten wir eine neue Technologie am Horizont erblickt.“ Gemeint ist das hochauflösende HD-Matrix-Licht – ein System mit tausenden Lichtpunkten in einem Scheinwerfer. Allerdings war die Technologie noch nicht bereit für die Serie. Zudem musste erforscht werden, welches der verschiedenen Matrixsysteme mit welcher Auflösung das technisch sinnvollste für Porsche wäre. Dann der Durchbruch: 2018 zeichnete sich bei einem etablierten Zulieferer ab, dass die Erforschung der Hard- und Software so weit fortgeschritten war, dass die neue Technik und damit vielleicht endlich auch das 4-Punkt-Abblendlicht den Sprung in die Serie schaffen könnte.

„Daraufhin wurde die Ausarbeitung einer Roadmap Lichtstrategie beauftragt“, erzählt Hähle. „Entscheidend dabei war, dass es um eine Technologie für gleich mehrere Baureihen ging.“ Die Herausforderung, für sehr unterschiedliche Fahrzeuge zeitgleich ein gemeinsames, sehr komplexes Lichtsystem zu entwickeln, hatte begonnen. Erstmals wurde das komplette Licht eines Scheinwerfers auf vier Module verteilt. Final getestet wurden die innovativen HD-Matrix LED-Scheinwerfer im neuen Porsche-Lichtkanal in Weissach – in einer Anlage mit einer mehr als 100 Meter langen und 15 Meter breiten, zweispurig ausgeführten Prüfstrecke für das Licht von morgen.

HD-Module mit Weitwinkel und Teleobjektiv

Die vier Lichtpunkte des neuen HD-Matrix LED-Hauptscheinwerfers werden durch je zwei Module in einer oberen und einer darunter angeordneten Reihe gebildet. Alle vier Module weisen jeweils einen schmalen LED-Lichtleiter für das Tagfahrlicht auf. Über die zwei oberen Bi-Funktionsmodule mit jeweils sechs LEDs erzeugt Porsche die Vorfeldbeleuchtung und ein Zusatzfernlicht. Die zwei eigentlichen HD-Module sind in der unteren Reihe angeordnet. In ihrem Zentrum befindet sich jeweils ein LED-Chip. Auf einer Fläche, nicht einmal so groß wie ein halber Daumennagel, sind hier pro Modul 16.384 Micro-LEDs angeordnet. Jede davon ist gezielt ansteuerbar. Dafür nutzt Porsche die Signale der Frontkamera und der Online-Connect-Dienste. Darüber hinaus wird für die intelligente Lichtverteilung auf die Fahrwerkdaten und die damit verbundenen Karosseriebewegungen zurückgegriffen, ebenso auf die Daten der Lenkwinkel und der Navigation.

Eine aktive Matrix aus Licht:

Eine aktive Matrix aus Licht:

HD steht für High Definition – in jedem Scheinwerfer sitzen 32.768 LEDs, integriert auf zwei Chips, deren Fläche nicht einmal so groß ist wie ein halber Daumennagel. Also insgesamt 65.536 Lichtpixel – und jedes einzelne davon gezielt ansteuerbar. Mit einer Performance, die mehr Komfort und Sicherheit bietet als jedes Lichtsystem zuvor.

Die Präzision und Auflösung der Lichtprojektion ist so hoch, dass man mit dem LED-Modul tatsächlich Filme auf eine Leinwand werfen könnte. Und dieses Bild passt, da das Licht über Objektive in die Nacht projiziert wird. Das äußere HD-Modul ist mit einen Weitwinkelobjektiv ausgestattet, das für eine großflächige Ausleuchtung sorgt. Dagegen ist das auf der Innenseite des Scheinwerfers angeordnete Modul mit einem Teleobjektiv für eine extrem helle Projektion im Zentrum des Lichtfelds zuständig. Durch eine Fusion der Lichtmodule entsteht die Kombination von einer sehr breiten Ausleuchtung mit einer extrem hohen Lichtintensität im zentralen Bereich. Damit haben Robert Hähle und Heinz Redlich zusammen mit ihren Teams die Vision vom Licht der Zukunft verwirklicht. 

Neuer Cayenne mit Curved Cockpit

Der Porsche Cayenne steht für die Synthese aus der Dynamik eines Sportwagens und dem Komfort eines Oberklasse-SUV. Jetzt hat Porsche diese Erfolgsformel grundlegend weiterentwickelt.

Äußere Erkennungsmerkmale: Das Erscheinungsbild des Cayenne ist expressiv und athletisch. Ein neues Bugteil betont in Verbindung mit stärker überwölbten Kotflügeln, einer neuen Motorhaube sowie den optionalen HD-Matrix LED-Scheinwerfern die Breite des Fahrzeugs. Zur Auswahl stehen zudem drei neue Farben.

Innere Neuausrichtung: Die Porsche Driver Experience, erstmals eingeführt im Porsche Taycan, setzt die Fahrerachse in den Fokus. Häufig verwendete Funktionen befinden sich direkt am oder unmittelbar neben dem Lenkrad. So verfügt der links dahinter angebrachte Fahrassistenzhebel nun über zusätzliche Funktionen zur Bedienung der Assistenzsysteme. Erstmals befindet sich der Automatikwählhebel auf der Armaturentafel. Das neu gestaltete Cockpit umfasst jetzt ein voll digitales 12,6-Zoll-Kombiinstrument, ausgeführt im Curved Design. Außerdem achtet der neue Cayenne auf die Gesundheit: Ein Luftgütesystem filtert Schadstoffe aus der Atemluft im Innenraum.

Plus an Effizienz und Dynamik: Mehr Leistung in allen drei Motorvarianten. Im Cayenne S leistet eine Weiterentwicklung des Vierliter-V8-Biturbomotors 349 KW (474 PS; Cayenne S: Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 13,4 – 12,4 l/100 km, CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 303 – 282 g/km, CO2-Klasse G ), der optimierte Dreiliter-V6-Turbomotor im Cayenne leistet 260 kW (353 PS; Cayenne: Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 12,1 – 10,8 l/100 km, CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 275 – 246 g/km, CO2-Klasse G ). Zudem stellt der Sechszylinder-Motor die Basis für den Antriebsstrang des Cayenne E-Hybrid (Cayenne E-Hybrid: Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 1,8 – 1,5 l/100 km, Kraftstoffverbrauch bei entladener Batterie kombiniert 10,9 – 10,0 l/100 km, Stromverbrauch* kombiniert (WLTP) 30,8 – 28,7 kWh/100 km, CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 42 – 33 g/km, CO2-Klasse B , CO2-Klasse bei entladener Batterie G ). In Kombination mit einem 130 kW (176 PS) starken Elektromotor steigt dessen Systemleistung auf 346 kW (470 PS). Die rein elektrische Reichweite liegt bei bis zu 90 Kilometern.

Microsite

Erfahren Sie hier mehr über das Design und die Technik des innovativen HD-Matrix LED-Hauptscheinwerfers.

Thomas Fuths
Thomas Fuths

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Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 11,3 l/100 km
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Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*
Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 1,8 – 1,5 l/100 km
Kraftstoffverbrauch bei entladener Batterie kombiniert 10,9 – 10,0 l/100 km
Stromverbrauch* kombiniert (WLTP) 30,8 – 28,7 kWh/100 km
CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 42 – 33 g/km
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