Blick in die Zukunft

Die Studenten der Hochschule Pforzheim lernen in der Sektion Transportation Design ihr Handwerk. Auf den Spuren von Alumnus und VW-Konzern-Designchef Michael Mauer entwickelten die Zweitsemester innerhalb einer Woche ihr erstes akademisches Fahrzeugdesign: das eines zukünftigen 911. Ein Vergleich der Perspektiven.

km 038–060
3. Weissach
4. Pforzheim

Melina Mühl:

Melina Mühl:

„Alles ist intuitiv passiert, bis ins Extreme. Ich wollte nicht dezent bleiben, sondern frech sein.“
„Mein Entwurf eines neuen Elfers sollte seine Rundungen betonen. Die Tropfenform war mir wichtig, auch dass es keinerlei störende Kanten gibt.“
Freigeist:

Freigeist:

Kreativität, Mut und die Erprobung eigener Möglichkeiten standen im Fokus des einwöchigen Projekts. Dozent Gernot Bracht sieht genau darin den Charme: „Unvoreingenommen an eine Sache ranzugehen, ohne Teil eines bestehenden Systems zu sein – das ist doch der Reiz. Sich tiefgründig mit der Materie auseinanderzusetzen, unterschiedlichste Zugänge zu finden. Es beginnt immer mit einem Blatt Papier und einem Stift – und dann erzählt man vielleicht auch mal eine Geschichte aus purem Zufall.“
Bo Zhang:

Bo Zhang:

„Heutige Autos sind oft zu kompliziert, detailüberladen. Der 911 bildet ein Gegengewicht, er ist und bleibt klassisch. Wenn ich also sein Redesign vornehmen würde, ließe ich die wesentlichen Linien fortbestehen. Ich möchte nicht zu viel verändern, stattdessen versuche ich, eine noch stärkere Kraft zu finden. Die Höhepunkte des 911 zu kontrollieren, das war mein größtes Ziel.“
„Zurückhaltung ist ein wesentlicher Punkt: Die Linienführung des 911 ist sehr exakt, sehr schön – und schlicht zugleich.“
David Kose:

David Kose:

„Das Heck meines Entwurfs ist extrem nach unten gezogen. Die Hauptidee dazu ist, dass in Zukunft keine Heckleuchten mehr nötig sein werden, weil die Kommunikation im teilautonomen Verkehr nicht mehr über Lichter stattfindet. Zudem wollte ich mich am 919 orientieren: Vertikale Frontleuchten bewirken einen starken Bruch mit der Tradition.“
Larissa Imhof:

Larissa Imhof:

„Das Heck des 911 steht für mich über allem anderen, hier ist der Motor verortet. Also findet in diesem Bereich sehr viel Spannung statt, da spielt die gestalterische Musik.“
„In einen 911 wird viel hineinprojiziert: Hoffnungen, Träume, Wünsche.“
„Ich wollte das Neue wagen und hatte schnell eine Idee in meinem Kopf: die Kurven des 911 zu pflegen, weiterzudenken – simpel und dennoch luxuriös.“
Kyungwon Kim:

Kyungwon Kim:

„Ein Spoilerelement sollte fester Teil des konisch zulaufenden Hecks werden. Dazu höhere Kotflügel, da perfekte Rundumsicht aufgrund von Fahrassistenz bald überflüssig sein dürfte.“
Janis Riehl:

Janis Riehl:

„Die dunklen Flächen haben symbolische Bedeutung: Fahrerkabine, Elektroleiste und die traditionelle Verortung des Heckmotors. Durch die Idee eines kapselförmigen Hecks wollte ich das Thema Leichtbau aufgreifen. Gerade bei den ersten Elfern war das ein großes Thema, das heute ein bisschen in den Hintergrund gerückt ist.“

Christian Lamping
Christian Lamping
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