Faszination Porsche

Ein Porsche ist mehr als Performance. Mehr als Technik. Mehr als Design. Er ist ein Erlebnis. Was genau dieses Erlebnis ausmacht? Davon hat jeder, der einen der legendären Sportwagen fährt oder davon träumt, seine ganz persönliche Definition.

   

Fest steht: Ein Porsche ist einzigartig. Doch was macht die Faszination aus? Ist es die ikonische Flyline, die seine Silhouette zum Statement werden lässt? Der unverkennbare Sound? Oder sind es die vielen kleinen Details, die große Gefühle auslösen: Zündung links, die Fuchs-Felge, der Entenbürzel? Die Antwort ist: Ja. Und gleichzeitig – viel mehr.

Wir haben mit Menschen gesprochen, die ­Porsche leben: Fahrerinnen und Fahrer, Schrauber und Sammler, Mitarbeitende und Markenfans, Celebritys und Community-Mitglieder. Jeder erzählt eine andere Geschichte. Und doch handeln alle von einer zeitlosen Legende.

Auf den Punkt

„Einen Speed-Junkie – so haben mich viele in meiner aktiven Motorsportkarriere genannt. Aber Geschwindigkeit um der Geschwindigkeit willen macht mir eher Angst. Mir geht es vielmehr um Perfektion, um Präzision. Ich wollte immer so Auto fahren, dass der Wagen schon bei einer Bewegung mit dem kleinen Finger genau das machte, was ich wollte. Deshalb hat mich der Elfer vom ersten Kilometer an begeistert. Egal ob ich das Lenkrad bewege, Gas gebe oder auf die Bremse trete – im Elfer habe ich immer direkten Kontakt zur Straße. Mein erster Dienstwagen bei Porsche war ein 911 Turbo. Das ist ein Alleskönner – souverän in jeder Lebenslage.

Der zweifache Rallye-Weltmeister ...

... und frühere Porsche-Entwicklungsfahrer Walter Röhrl hat unter anderem an der Entwicklung des 911 GT3 der ersten Generation 996 mitgewirkt. Eine Erfolgsgeschichte: Mit dem 302 km/h schnellen „Rennauto für die Straße“ fuhr Röhrl in weniger als acht Minuten über die Nordschleife des Nürburgrings. Nie zuvor war das in einem straßenzugelassenen Serienwagen gelungen.

„Ein Porsche fährt exakt dorthin, wo ich hinlenke. Völlig ungefiltert.“

Walter Röhrl

 Porsche begleitet mich gefühlt mein ganzes Leben. Schon mit zwölf Jahren wusste ich, dass ich so lange sparen würde, bis ich mir einen Porsche 356 leisten kann. Bevor ich mir – neun Jahre später – meinen ersten, gebrauchten kaufte, musste mich mein Bruder immer in seinem 356 mitnehmen. Mein zweiter Porsche war dann ein Elfer – bis heute bin ich dem Modell treu geblieben. Es gibt kein anderes Auto, das die Kraft so direkt auf den Asphalt bringt.“ 

Darauf muss man einfach fliegen

Flugzeuge im Bauch? Dieses Gefühl kommt serienmäßig mit jedem Porsche. Schon optisch treiben die Modelle den Puls nach oben. Verantwortlich dafür ist insbesondere die Flyline, seit Jahrzehnten ein prägendes Element der Porsche Design-DNA. Sie verläuft ebenso elegant wie fließend vom höchsten Punkt der Fahrzeuge bis zum Heckabschluss – und setzt damit ein unmissverständliches Statement in Sachen Dynamik. Heißt: Die Flyline lässt Porsche-Modelle schon sportlich wirken, wenn die Räder sich noch keinen Millimeter bewegt haben.

Design oder nicht sein

„Wenn ich einen Porsche sehe, geht mir das Herz auf. Dieses Design ist einfach einzigartig. Da ist nichts Lautes dran, nichts Aufdringliches – aber es hat so eine Präsenz, dass du automatisch hinschaust. Jede Linie, jede Kurve erzählt eine Geschichte von Leidenschaft und Präzision, von Handwerk und Haltung. Ich glaube, das ist der Punkt: Ein Porsche sieht nicht nur schnell aus. Er sieht aus, als wüsste er ganz genau, wer er ist.“ 

Fernsehmoderator Steven Gätjen ...

... hat einen besonderen Blick für und auf Porsche: Unter anderem moderiert er den Podcast der Marke, „Dreamers. On. Air.“ Und den gibt’s überall, wo es Podcasts gibt.

Willkommen im Club

„In meinen Augen steht Porsche für höchste Ingenieurskunst und das unermüdliche Streben nach Perfektion über Jahrzehnte. Jedes Modell vereint Tradition und Innovation, verbindet Leistung mit Eleganz und schafft ein unvergleichliches ­Fahrerlebnis.  Aber Porsche ist nicht nur Technik, sondern vor allem auch Emotion. Die Marke verbindet Menschen, die ihre Begeisterung für sie teilen, die dieses Fahrerlebnis gemeinsam genießen wollen – ob spontan oder organisiert in den unzähligen Clubs und Communitys weltweit. Eine solche Gemeinschaft kann man nicht auf dem Reißbrett planen. Sie ist wie eine große Familie und durch nichts zu ersetzen.“ 

Sven Bössow ...

... ist Vorsitzender des Porsche-Diesel Club Europa. Über einen Freund kam er zum Traktorclub und über das Hobby zu seinem heutigen Job als Geschäftsführer des Hans-Peter Porsche Traumwerks im Berchtesgadener Land, das er als „Home of the Clubs“ begreift.

Club-Meisterschaft

Porsche ist Meister der Clubs: Mit über 240.000 Mitgliedern in mehr als 700 Vereinen in 86 Ländern bilden die Porsche Clubs in der Automobilindustrie die traditionsreichste Markenclubwelt. In Deutschland blickt der Porsche Club auf über 70 Jahre gemeinsames Engagement zurück. Hinzu kommen unzählige weitere Vereine, Communitys und Initiativen von Porsche-Enthusiasten.

Werden Sie Teil der Porsche Familie.

Farbenspiel

„Ich habe das große Glück, mehrere Porsche­Modelle zu besitzen – von luftgekühlt bis aktuell –, und ich genieße sie mit allen Sinnen. Schon der Motor-Sound ist Musik in meinen Ohren. Und das Design ist eine Kunst für sich. Egal welcher, egal von wann: Einen Porsche 911 erkennst du immer. Dank dieser unverwechselbaren Form sehen die Modelle auch – oder gerade – in kräftigen Farben großartig aus.“ 

In der Sammlung des Düsseldorfer Porsche-Enthusiasten John ...

... bildet der schwarze 911 Turbo (993) mit Werksleistungssteigerung 2 und Aerokit 2 von 1998 eher die Ausnahme. Seine anderen Modelle sind knallig bunt: Maritimblau, Mintgrün, Speedgelb, Sternrubin …

True colors are beautiful like a rainbow …

… hauchte Cyndi Lauper 1986 mit ihrem Welthit „True Colors“ Millionen Menschen ins Ohr. Für Porsche war dieses musikalische Statement jedoch beileibe keine Neuigkeit. Denn schon 20 Jahre vorher umfasste das Farbspektrum des Porsche 911 satte 30 Sonderfarben. Und das sollte noch lange nicht das Ende der Farbenstange sein: Passend zum revolutionären Zeitgeist der 1960er gab es den legendären Sportwagen in kraftvollen Lackierungen wie Canariengelb, Blutorange oder Irischgrün. In den frühen 70ern ging es noch bunter weiter – etwa in Vipergrün oder dem aus dem Rennsport abgeleiteten Gulfblau. Nach einer etwas braveren Phase kamen Mitte der 1980er – inspiriert vom Miami-Vice-Look – strahlende Neontöne in Mode. Bestes Beispiel: der in pinkfarbenem Sternrubin gehaltene 911 Carrera RS vom Typ 964 (der übrigens auch zu Johns Sammlung gehört). Das vielfältige Porsche-Farbenspektrum zeigt wie eh und je: Ein Porsche kann einfach alles tragen.

Form folgt Funktion

„Ich war in meinem Leben auf über 50 Porsche-Lehrgängen und kenne die Modelle seit Mitte der 1960er-Jahre in- und auswendig. Bei Porsche hat es nie irgendwelchen Schnickschnack gegeben. Es geht am Ende immer um Optimierung – um Gewicht und Gewichtsverteilung, Dynamik, Abtrieb, Handling, Sicherheit und solche Dinge. Die Fuchs-Felgen sind eines von zig Beispielen. Die wurden so entwickelt, dass sie gleichzeitig besonders leicht, aber auch sehr robust waren. Alles hat also einen Sinn und eine Funktion. Du wirst an einem Porsche nichts Überflüssiges finden. Für mich als Techniker ist das großartig, weil ich genau nachvollziehen kann, warum die Dinge so und nicht anders gemacht wurden. Und für mich als Fahrer ist es genauso großartig, weil alles, was der Hersteller macht, auch immer dazu beiträgt, dass noch mehr Spaß – und Sicherheit – auf die Straße kommt. Und darum geht’s doch bei einem Sportwagen: ums Fahren!“ 

Herbert Weihprechts ...

... gesamtes Arbeitsleben drehte sich um Porsche-Fahrzeuge: Mit 14 Jahren begann er eine Mechanikerlehre und wurde später Serviceleiter im Porsche Zentrum Würzburg. Bis zu seiner Pensionierung fungierte er immer wieder als Informationsgeber in Sachen Servicetechnik für die Ingenieure in Zuffenhausen oder Weissach.

Ziemlich ausgefuchst

Wenn eine Sportwagenschmiede und eine Felgenschmiede die klugen Köpfe zusammenstecken, kann das eigentlich nur zum Glücksfall werden. So geschehen im Jahr 1965. Das Sportmodell Porsche 911 S sollte zugunsten der Fahrdynamik noch leichtere Alufelgen erhalten als der Serien-Elfer. Dabei erwiesen sich die Ingenieure des mit der Entwicklung beauftragten Unternehmens Otto Fuchs als wahre Füchse: Anstelle des damals üblichen Gussverfahrens schmiedete man das Rad aus einem einzigen Rohteil und konnte so den Widerspruch zwischen geringem Gewicht und hoher Belastbarkeit auflösen. Den Glücksfall perfekt machte – sprichwörtlich – das berühmte Kleeblatt-Design: Während der erste Entwurf der Fuchs-Felge noch spitz zulaufende Streben hatte, änderte der 911-Designer Ferdinand Alexander Porsche die Form der fünf Verbindungsstreben zwischen Nabe und Felge noch etwas ab. Die Geburtsstunde des Kleeblatt-Klassikers, der bis 1989 im regulären Programm war – und bis heute fest zum Lieferprogramm von Porsche Classic gehört.

Race to Road

„Der Rennsport bleibt bei Porsche – ganz wörtlich – nicht auf der Strecke, sondern kommt auf die Straße. Ich kenne keinen anderen Hersteller, der so konsequent Technologien aus dem Motorsport in seine Serienmodelle übernimmt. Und das spiegelt sich auch in den Rundenzeiten. Ein Beispiel für diesen Technologietransfer findet sich im aktuellen 911 GT3: Der frei saugende 4,0-Liter-Boxermotor mit einer Nennleistung von 375 kW (510 PS) und einem maximalen Drehmoment von 450 Newton­metern basiert auf einer Motorsportentwicklung. Für den Einsatz auf der Straße musste sie nur wenig modifiziert werden, es gab kaum Kompromisse. Fahrspaß und Performance stehen absolut im Vordergrund.

Jörg Bergmeister ...

... ist einer der erfolgreichsten Porsche-Werksfahrer. Er hat unter anderem alle großen Langstreckenrennen am Steuer des Porsche 911 gewonnen und wurde 2019 Weltmeister im 911 RSR in Le Mans. Seit 2020 bringt der Porsche-Markenbotschafter als Testfahrer seine Erkenntnisse aus dem Motorsport in die Entwicklung der Baureihe ein – und „nervt die Ingenieure“.

Aber die Begeisterung, mit der die Ingenieure an der Weiterentwicklung arbeiten, spürt man von einer Fahrzeuggeneration zur nächsten – ohne dass der Charakter der Modellreihe verloren geht. Das ist eine echte Kunst.“ 

Schlüssel-Erlebnis

Erst einmal mit der rechten Hand ins Leere gegriffen … So dürfte es manchem Porsche-Neuling bei seiner Pilotfahrt ergehen – bis er einer besonderen Eigenheit der Sportwagen aus Zuffenhausen auf die Spur kommt. Denn in den Porsche-Modellen sitzen Zündschloss bzw. Startknopf links vom Lenkrad. Keine linke Nummer, sondern noch ein Vermächtnis aus dem Motorsport, dessen Ursprünge wohl in der bis 1969 praktizierten Startprozedur der 24-Stunden-Rennen von Le Mans liegen. Dabei mussten die Fahrer nach dem Startsignal nämlich erst mal von der gegenüberliegenden Rennstreckenseite zu ihren Boliden sprinten, bevor es mit heulenden Motoren ins Getümmel ging. Erst anlassen, dann Gang einlegen – reine Zeitverschwendung. Dank des linksseitigen Zündschlosses konnten die Porsche-Fahrer beides praktisch gleichzeitig erledigen und so wertvolle Sekunden sparen!

Unverkennbar Porsche

Fazit: Ein Porsche ist mehr als die Summe seiner Teile. Doch einige Details haben über die Jahrzehnte hinweg regelrecht Kultstatus erlangt und sind in den Köpfen der Sportwagenfans besonders eng mit der Marke verknüpft. Hier ein paar weitere Beispiele, die eben typisch Porsche sind ...

Sogar im Sitz ist Bewegung

Als der Porsche 928 im Jahr 1977 auf dem Genfer Auto-Salon Weltpremiere feierte, stellten sich bei manchem Betrachter leichte Schwindelgefühle ein. Und das nicht nur wegen der beeindruckenden Leistungswerte des 4,5-Liter-Achtzylinders, sondern auch wegen der Sitzbezüge. Schließlich mutete das zweifarbige Muster mit unterschiedlich großen Karoelementen bei langem Hinsehen beinahe psychedelisch an und stieß nicht überall auf spontane Gegenliebe. Die Inspiration für das fortan als „Pascha-Muster“ berühmte und in verschiedenen Farbkombinationen erhältliche Design stammte – natürlich – aus dem Rennsport; es erinnert an eine sich bewegende Zielflagge. Auch wenn es sicher nicht das Ziel der Interieurdesigner war, die Gemüter zu erhitzen: Das Pascha-Polster gilt heute als absolut ikonografisch – und wurde von Porsche zum Beispiel in speziellen Heritage-Design-Paketen neu interpretiert.

Take me to Frunkytown

„Gehst du mal nach vorn und holst das Gepäck aus dem Kofferraum?“ Wer noch nie in einem Porsche saß, wird bei dieser Frage vielleicht stutzen: Kofferraum? Vorn? Fest steht aber: Schon der allererste Serien-Porsche 356 von 1948 besaß einen sogenannten Frunk, also einen Front-Kofferraum (Front + Trunk = Frunk), während der Motor hinten saß.  Die Konstruktionsweise mit Heckmotor spielte ihre Vorteile vor allem beim 1963 eingeführten, stärker motorisierten 911 aus – dessen Hinterräder sich für das Zusatzgewicht mit besserer Haftung bedankten. Der Frunk ist eines von vielen Beispielen, wie Porsche sich konsequent treu bleibt: Ihn findet man heute auch bei Mittelmotormodellen wie dem 718 Spyder RS und dem 718 Cayman GT4 RS – und natürlich in den vollelektrischen Modellen Macan und Taycan.

Duck-Tales

Es war einmal … ein Porsche, 911 Carrera RS 2.7 genannt. Er sollte Anfang der 1970er-Jahre die für den Rennsporteinsatz nötige Homologation erhalten – weshalb mindestens 500 Stück davon gebaut und regulär verkauft werden mussten. Das Problem an der Sache: Der Wagen mit 2,7 Litern Hubraum und 210 PS neigte wegen seiner hinten spitz zulaufenden Form zu erhöhtem Auftrieb. Abhilfe war gefragt – oder besser gesagt Abtrieb. Für diesen sorgte schließlich eine damals durchaus strittige Idee der Porsche-Ingenieure Tilman Brodbeck und Hermann Burst. Sie verpassten dem Modell eine nicht zu übersehende Abrisskante, die sich rasch den Spitznamen Entenbürzel einhandelte. 

Dieser verbesserte nicht nur den Auftriebsbeiwert am Heck sowie den cW-Wert, sondern steigerte sogar die vmax des 911 Carrera RS 2.7 um ganze 4,5 auf 240 km/h. Und die Käufer? Flogen förmlich auf das markante Bauteil. Statt der geplanten 500 Exemplare verkaufte Porsche bis Ende 1973 ganze 1.580 Stück des weltweit ersten Serienfahrzeugs mit werksseitig verbautem Heckspoiler. Ente gut, alles gut!

Christian Goetz
Christian Goetz
Ähnliche Artikel

Verbrauchsangaben

911 Carrera

WLTP*
  • 10,6 – 10,1 l/100 km
  • 240 – 229 g/km
  • G Klasse
  • G Klasse

911 Carrera

Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*
Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 10,6 – 10,1 l/100 km
CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 240 – 229 g/km
CO₂-Klasse G
CO₂-Klasse gewichtet kombiniert G
Effizienzklasse: A

911 GT3

WLTP*
  • 13,8 – 13,7 l/100 km
  • 312 – 310 g/km
  • G Klasse
  • G Klasse

911 GT3

Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*
Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 13,8 – 13,7 l/100 km
CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 312 – 310 g/km
CO₂-Klasse G
CO₂-Klasse gewichtet kombiniert G
Effizienzklasse: A

Macan Turbo Electric

WLTP*
  • 20,7 – 18,9 kWh/100 km
  • 0 g/km
  • A Klasse

Macan Turbo Electric

Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*
Stromverbrauch* kombiniert (WLTP) 20,7 – 18,9 kWh/100 km
CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 0 g/km
CO₂-Klasse A
Effizienzklasse: A