Stiller Star

Ein Porsche Taycan Turbo sorgt im Blockbuster Criminal Squad 2 für Action. Als erstes vollelektrisches Stunt Car, bei dem sämtliche Bedienelemente auf das Dach des Sportwagens verlagert wurden, ist er in dem Thriller Hauptakteur unvergesslicher Verfolgungsjagden. Der Christophorus blickt hinter die Kulissen der spektakulären Produktion.

   

Die Verfolgungsjagd auf Teneriffas Serpentinen erreicht ihren Höhepunkt. Der mattschwarze Porsche Taycan Turbo rast durch die letzte Haarnadelkurve und verschwindet dann mit 140 km/h in einem Tunnel. Urplötzlich dreht der Fahrer den Wagen auf der engen Spur um 180 Grad, ohne die Geschwindigkeit wesentlich zu reduzieren. Im Rückwärtsgang rast er weiter, während sein Beifahrer aus dem Fenster hängend auf die Verfolger schießt. Nach ein paar Hundert Metern wiederholt der Taycan das Manöver, dreht sich wieder um 180 Grad und schießt aus dem Tunnel hinaus in die Nacht.

In dieser Szene des Actionthrillers Den of Thieves 2: Pantera (deutscher Titel: Criminal Squad 2) sind nicht die Hauptdarsteller Gerard Butler und O’Shea Jackson Jr. die Stars. Es ist die außergewöhnliche Dynamik und Agilität des Taycan, die den Adrenalinspiegel des Publikums in die Höhe schnellen lässt und den Promis kurzzeitig die Show stiehlt.

Und das war von Anfang an so geplant. Regisseur und Drehbuchautor Christian Gudegast hatte den Taycan in den Plot hineingeschrieben, bevor er wusste, ob Porsche bei dem Film überhaupt mitwirken würde. „Wir benötigten ein Auto, das gleichzeitig superschnell, wendig und leise ist. Und das ist nur mit einem elektrischen Sportwagen möglich“, beschreibt Gudegast seine Gedanken während des Schreibens des Drehbuches. „Es musste glaubwürdig sein, dass die Diebe in die schwer gesicherte Diamantenbörse hinein- und wieder herauskommen können, ohne dass jemand bemerkt, dass sie überhaupt dort waren.“

Klingt ganz nach einem Job für den Taycan Turbo. Doch um die actiongeladenen Szenen auf die Leinwand zu bringen, mussten an Elektronik und Mechanik diverse Anpassungen vorgenommen werden.

Der Stuntman sollte bei der Arbeit schließlich nicht andauernd Warn- oder Fehlermeldungen erhalten, wenn er das tut, was ein Stuntman eben so macht: spektakuläre Manöver, die man auf öffentlichen Straßen besser nicht nachahmen sollte. Um das zu realisieren, arbeitete Porsche eng mit den Filmemachern zusammen und stellte mehrere Fahrzeuge zur Verfügung, die für den Hollywoodauftritt modifiziert werden mussten. Die Experten nutzten spezielle Module, die so programmiert waren, dass die Filmemacher die Systeme des Taycan an ihre Bedürfnisse anpassen konnten. Bei Stunts auf abgesperrten Straßen wurden so zum Beispiel die Traktionskontrolle und das Porsche Active Suspension Management (PASM) deaktiviert. Außerdem installierte das Team sogenannte Slider-Bremsen. Diese ähneln Handbremsen, die in Rallye- und Driftfahrzeugen verwendet werden. „Das Fahrzeug war im Prinzip ein Schlitten mit Motor und Rädern. Genau das, was ein Stuntman braucht“, erklärt Owen Shively von der Agentur RTTM (Rocket To The Moon), die Porsche bei der Umsetzung solcher Hollywoodkooperationen unterstützt. Shively war beim Dreh auf Teneriffa vor Ort und in die Modifikation der insgesamt fünf Taycan-Fahrzeuge involviert, die für den Film eingesetzt wurden – die größte Herausforderung war das sogenannte Pod-Car.

Experte:

Experte:

Owen Shively, CEO von RTTM, mit seinem privaten 911 Turbo S.

Beim Film werden Pod-Cars verwendet, um im Innenraum Aufnahmen zu machen und den Wagen gleichzeitig von einem Präzisionsfahrer von außen steuern zu lassen. Bei der Konstruktion für Den of Thieves 2 steuert der Stuntman das Fahrzeug vom Dach aus. Das war notwendig, damit die Schauspieler ihre beste Performance abliefern konnten, während sie den physischen Kräften der Verfolgungsjagd ausgesetzt waren. Sie selbst konnten logischerweise nicht gleichzeitig den Wagen in Höchstgeschwindigkeit durch Stunts lenken und schießende Diamantenräuber spielen. Was tun? „Ganz einfach“, sagt Shively und grinst. „Man montiert einen Sitz mit Überrollkäfig aufs Dach, verlegt die Steuerungselemente nach oben, setzt einen Stuntman dort hinein und lässt ihn von da aus seine Arbeit machen.“ Ganz so einfach ist das natürlich nicht. Besonders dann, wenn das Stuntauto ein Elektrofahrzeug ist. Denn der Taycan schreibt Geschichte: Er ist das erste Elektrofahrzeug in einem Hollywoodfilm, bei dem die Pod-Car-Technik angewandt wurde. Für die Actionszenen mussten Porsche-Ingenieure gemeinsam mit dem Filmteam nicht nur das gesamte Kombiinstrument, sondern auch Antriebssteuerung, Lenkrad, Startknopf, Gaspedal, Bremse, Armaturenbrett und Computertechnologie aufs Dach verlegen. Unsichtbar von innen – aber zu 100 Prozent funktionstüchtig.

Das komplexe Fahrzeug vom Dach aus zu manövrieren, war eine ganz neue Herausforderung für das spanische Stuntteam. Erstens hatten auch diese Profis noch nie mit einem E-Sportler gearbeitet. Zweitens verändern sich Optik, Schwerpunkt und das Gefühl für die Steuerung gewaltig, wenn man sich mehr als einen Meter über dem Fahrersitz befindet und nur durch einen Stahlkäfig geschützt ist.

Spezialkonstruktion:

Spezialkonstruktion:

Um im Fahrzeug zu drehen und gleichzeitig Verfolgungsjagden zu inszenieren, wurden sämtliche Bedienelemente des Taycan auf das Dach verlegt (oben). Für Szenen, die nicht auf der Straße spielen, kamen andere Taycan-Fahrzeuge zum Einsatz (unten).

Zwei Monate hatte das Team Zeit, die Stuntfahrzeuge zu modifizieren und zu testen. Dafür wurde sogar kurzzeitig der Hafen von Teneriffa gesperrt. Herausforderungen gab es genug und nächtelange Tüftelei war notwendig, um die Vision des Regisseurs zu verwirklichen. So sorgen die Sicherheitssysteme des Taycan von Haus aus dafür, dass bestimmte Manöver nicht durchgeführt werden können. Da ist zum Beispiel die Lenksäule. In der befinden sich drei Magnete, die in ihrer Richtung übereinstimmen müssen. Tun sie das nicht, weiß das System, dass gerade etwas Unerwünschtes passiert, und reagiert mit Fehlermeldungen. „Mit dem Pod-Car auf Teneriffa passierte andauernd etwas – dachte jedenfalls das System“, erklärt Shively. „Wir mussten den Taycan überlisten.“ So wurde zum Beispiel das elektronische Lenksystem durch ein hydraulisches ersetzt. Außerdem wurden die Sensoren so umprogrammiert, dass die Kontrollinstrumente immer davon ausgingen, dass das Fahrzeug geradeaus fuhr – selbst wenn es gerade mit knapp 100 km/h rückwärts raste oder andere Manöver vollzog.

Und davon gibt es in dem Film genug: In Den of Thieves 2 ist der Polizist Big Nick (Gerard Butler) wieder mal auf der Jagd nach Bösewichten. Der Cop aus Los Angeles kann sich nicht damit abfinden, dass ihm das geheime Genie des ersten Teils, Donnie Wilson (O’Shea Jackson Jr.), entkommen ist. Schnell findet Big Nick heraus, dass sein Gegenspieler sich der berühmt-berüchtigten Panther-Mafia angeschlossen hat, die Europa mit ihren Raubüberfällen in Atem hält. Die Crew plant gerade ihren größten Coup: das World Diamond Centre im belgischen Antwerpen auszurauben. Big Nick begibt sich auf eine Verfolgungsjagd quer durch Europa. In Den of Thieves 2: Pantera sind die Straßen allerdings deutlich kurviger als die von Los Angeles. Und die Verfolgungsjagden dementsprechend dynamischer.

Filmcrew:

Filmcrew:

Hauptdarsteller Gerard Butler, Produzent Tucker Tooley, Regisseur und Drehbuchautor Christian Gudegast sowie Hauptdarsteller O’Shea Jackson Jr. (v. l. n. r.) auf einem Vorpremieren-Event in Los Angeles.
Dezember 2024:

Dezember 2024:

Bei dem Vorpremieren-Event im Porsche Experience Center in Los Angeles konnten die Teilnehmer verschiedene Taycan-Modelle fahren.

Selbst den geübten Stars stockte auf den Küstenstraßen der kanarischen Insel Teneriffa nur Millimeter vom 600 Meter tiefen Abgrund entfernt manchmal der Atem. Vielleicht auch gerade weil er nicht selbst steuern musste, hatte Gerard Butler öfter ein mulmiges Gefühl. „Ich dachte, das kann doch nicht gutgehen, diese Haarnadelkurven mit 90 bis 130 km/h anzufahren“, erzählt der erfahrene Schotte, der schon für mehr als 60 Filme vor der Kamera stand. „Aber es hat immer funktioniert.“ Szenen wie mit dem Taycan-Pod-Car waren auch für ihn neu. „Zunächst war ich skeptisch, ob so etwas mit einem Elektrofahrzeug möglich ist. Inzwischen bin ich aber absoluter Fan des Porsche Taycan.“ Und die Tunnelszene? „Das war die großartigste Verfolgungsjagd und Schießerei, die ich jemals gedreht oder auf der Leinwand gesehen habe.“

Kerstin Zilm
Kerstin Zilm
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Verbrauchsangaben

911 Turbo S

WLTP*
  • 12,3 – 12,0 l/100 km
  • 278 – 271 g/km
  • G Klasse
  • G Klasse

911 Turbo S

Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*
Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 12,3 – 12,0 l/100 km
CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 278 – 271 g/km
CO₂-Klasse G
CO₂-Klasse gewichtet kombiniert G
Effizienzklasse: G

Taycan 4 Cross Turismo (2024)

WLTP*
  • 22,0 – 18,7 kWh/100 km
  • 0 g/km
  • A Klasse

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