Lap Time: 3:13,60 Min.
Mit gestoppten 3:13,60 Minuten geht Jackie Olivers Leistung als die erste Le-Mans-Runde mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 250 km/h in die Geschichtsbücher ein – vor 50 Jahren bei einem Testlauf.
Die zweitägigen Vortests gehören zum 24-Stunden-Rennen von Le Mans wie die Marseillaise zum Startprozedere. Vor 50 Jahren übernimmt Jackie Oliver am zweiten Testtag das Steuer des Porsche 917 LH – die Langheckversion mit der Chassisnummer 043.
Bevor der 28-jährige Engländer insgesamt 23 Runden zurücklegt, ermahnt ihn Porsche-Ingenieur Helmut Flegl – folgende Worte sind überliefert: „Wir sind uns hinsichtlich der aerodynamischen Stabilität auf der Geraden jenseits von Tempo 300 nicht ganz sicher.“ Die Hunaudières-Gerade ist damals noch nicht durch Schikanen entschärft: Es geht rund sechs Kilometer topfeben schnurgeradeaus – eine ganze Minute Vollgas.
Pilot Oliver versucht zunächst herauszufinden, ob sich unter der Vorderachse bei Höchstgeschwindigkeit ein Luftstau bildet, der möglicherweise die Lenkung wirkungslos macht. Er fährt im Zickzack über die Hunaudières, auch jenseits von Tempo 300. So spürt er, dass die Vorderräder auch in diesen Dimensionen noch den Kontakt zum Asphalt halten. „Vieles, was wir bauten und entwickelten, war eine Reise ins Unbekannte“, sagt Oliver heute. Als er nach sechs Runden an die Box zurückkehrt, gibt er Flegl positive Rückmeldung.
Der Ingenieur ordnet nur marginale Änderungen an. Für noch mehr Abtrieb lässt er die Schlitze der Radhausentlüftung auf den vorderen Kotflügeln weiter nach vorne verlegen. Nun soll Oliver erneut auf die Strecke. Flegl weist ihn an: „Fahren Sie jetzt fünf Runden mit Höchstdrehzahl.“ Die liegt beim mächtigen Fünfliter-Zwölfzylinder knapp jenseits von 8.000/min. Oliver fühlt sich wohl, vertraut dem Fahrzeug. Den kritischen Knick vor der Ecke nahe der Ortschaft Mulsanne nimmt er mühelos mit Vollgas, ebenso die Kurvenpassage bei Maison Blanche.
Rundenzeiten bei Testfahrten gelten nicht als offizielle Daten. Doch mit gestoppten 3:13,60 Minuten geht Jackie Olivers Leistung als die erste Le-Mans-Runde mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 250 km/h in die Geschichtsbücher ein – exakt 250,457 km/h werden errechnet. Markenkollege Pedro Rodríguez, ebenfalls am Steuer eines 917 LH, knackt die Marke im Qualifying 1971 auch offiziell, erreicht aber nicht ganz die Werte vom Vortest: In 3:13,90 Minuten und mit einem Schnitt von 250,096 km/h fährt er auf die Poleposition.
18.04.1971
Vortest 24-Stunden-Rennen von Le Mans, Frankreich
13,468 Kilometer Streckenlänge
Jackie Oliver
Porsche 917 LH
Verbrauchsangaben
911 GT3 RS
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13,2 l/100 km
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299 g/km
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G Klasse
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G Klasse
Taycan Turbo GT mit Weissach-Paket
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21,3 – 20,6 kWh/100 km
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0 g/km
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A Klasse