Traumwagen

Unseen: Zwölf nie gezeigte Visionen aus dem Porsche Entwicklungszentrum Weissach. Faszinierende Fingerübungen im Prozess der Zukunftsgestaltung.

  

„Wenn ich einmal gedanklich in der Zukunft war, verändert das auch meine Sicht auf die Gegenwart.“ Michael Mauer über die Bedeutung von Konzeptfahrzeugen

Die Designstudios von Porsche in Weissach bilden die Keimzelle für die Sportwagen von morgen. Doch Michael Mauer und sein Team feilen nicht nur an den Linien aktueller und zukünftiger Modellreihen. Der Designchef leitet parallel ein experimentelles Entwicklungsteam für visionäre Studien – ein dynamisches Zeitreiseprojekt in vollkommener kreativer Freiheit. Die Mission der Gestalter besteht darin, in Gedanken zehn, zwanzig oder dreißig Jahre in die Zukunft zu reisen und von dort mit neuen Ideen zurückzukehren. So werden Diskussionen angestoßen, Denkmuster hinterfragt und Innovationen ermöglicht. „Es geht bei diesen Visionen nicht darum, jedes Auto auf die Straße zu bringen. Sondern darum, Möglichkeitsräume aufzuspannen und eine Beziehung mit der Zukunft aufzunehmen“, sagt Mauer. „Wenn ich einmal gedanklich in der Zukunft war, verändert das auch meine Sicht auf die Gegenwart.“

PORSCHE 919 STREET

JAHR: 2017
STATUS: Claymodell im Maßstab 1:1 
GRUNDIDEE: Mit dem Porsche 919 Hybrid hat Porsche dreimal die 24 Stunden von Le Mans gewonnen. Auf Basis des LMP1-Rennwagens entwickelten Designchef Michael Mauer und sein Team diese Vision einer Sonderserie für Privatrennfahrer.

Porsche Boxster Bergspyder

JAHR: 2014
STATUS: Fahrbarer Prototyp
GRUNDIDEE: Der Porsche 909 Bergspyder war der leichteste Rennwagen, der jemals von Porsche im Motorsport eingesetzt wurde – nur 384 Kilogramm brachte er auf die Waage. Mit dem Porsche Boxster Bergspyder haben sich Michael Mauer und sein Designteam vor dem legendären Serpentinensportler verneigt. Gleichzeitig haben sie gezeigt, dass sich die Boxster-Reihe 981 mit ihrem geringen Gewicht und dem leistungsstarken Mittelmotor ebenfalls eignet, um die Kurven der Alpen zu erobern.

Porsche Vision Turismo

JAHR: 2016
STATUS: Hartmodell im Maßstab 1:1 
GRUNDIDEE: Eigentlich wurde der silberglänzende Prototyp zunächst als experimentelle Studie eines Supersportwagens mit vier Türen und Heckmotor entwickelt. „Doch dann haben wir festgestellt, dass sich die Idee mit einem reinen Elektroantrieb noch besser umsetzen lässt“, erinnert sich Mauer. So diente der Porsche Vision Turismo als Blaupause für die Entwicklung des Porsche Taycan.

„Es geht darum, Möglichkeitsräume aufzuspannen.“

Jetzt hat Porsche die Tore zu den geheimen Archiven der Designstudios geöffnet. Es sind mutige, faszinierende und überraschende Konzeptautos, die während fast zwei Jahrzehnten unter Mauers Regie entstanden. Die Bandbreite der Designprojekte, an denen in der Traumschmiede gearbeitet wird, ist einzigartig. Die Ideen bewegen sich im Spannungsbogen zwischen Evolution und Revolution. Oft dient die glanzvolle Markenhistorie als Inspirationsquelle. So etwa beim Entwurf eines modernen Porsche 911 Vision Safari oder der Neuinterpretation des Porsche 904. Die Renntechnik für viele der dramatischen Hypercars liegt praktisch vor der Haustür der Designer: im Porsche Motorsportzentrum. Aus gutem Grund ein integraler Bestandteil des Entwicklungszentrums in Weissach. So wird ein Le-Mans-Rennwagen für die Straße genauso denkbar wie ein Formel-E-Bolide für den Kundensport. Mitunter sind es Verkettungen von Inspirationen, die zu verblüffenden Ergebnissen führen. So entstand aus der Studie eines Supersportwagens mit vier Türen und Heckmotor die Blaupause für den vollelektrischen Porsche Taycan. 

Porsche Vision E

JAHR: 2019
STATUS: Hartmodell im Maßstab 1:1 
GRUNDIDEE: In der Formel E wird die Technik der Zukunft unter Hochleistung erprobt und an ihre Grenzen gebracht. Auf Basis des Porsche 99X Electric entwickelte das Designteam einen radikal leichten einsitzigen Rennwagen für Privatrennfahrer. Das vollelektrische Fahrerlebnis dürfte atemberaubend sein. 

Porsche Vision Spyder

JAHR: 2019
STATUS: Hartmodell im Maßstab 1:1 
GRUNDIDEE: Puristisch, flach und verdammt schnell: Als Vorbild für die Neuinterpretation des Porsche 550 Spyder dienten James Deans „Little Bastard“ und die Carrera-Panamericana-Rennwagen der 1950er-Jahre. Gleichzeitig wurde an der Studie die Designidentität für Porsche-Sportwagen mit Verbrennungsmotor weiterentwickelt.

Porsche Le Mans Living Legend

JAHR: 2016
STATUS: Hartmodell im Maßstab 1:1 
GRUNDIDEE: Dieser extreme Straßensportwagen auf Basis des Porsche Boxster erinnert an das wegweisende Porsche 550 Rennsportcoupé, das 1953 bei den 24 Stunden von Le Mans startete. Bug- und Heckhaube öffnen gegenläufig, getankt wird über einen zentralen Stutzen in der Front. Im Heck sitzt ein Achtzylinder mit exzessiver Soundentwicklung.

Wenn die Designer auf ihrer Reise alle Konventionen des Sportwagenherstellers hinter sich lassen, experimentieren sie mit ganz neuen Automobilformen. Ist ein Auto für bis zu sechs Personen mit den Markenwerten vereinbar? Wie könnte ein Raumtransporter von Porsche aussehen? Die entsprechende Studie, der Porsche Vision „Renndienst“, ist eines von vielen Beispielen für den freien Geist, der in den Designstudios lebt. 

Porsche Vision „Renndienst“

JAHR: 2018
STATUS: Hartmodell im Maßstab 1:1 
GRUNDIDEE: Wie kann ein Porsche für bis zu sechs Personen aussehen, in dem das Raumerlebnis im Vordergrund steht? Das Designteam beantwortete diese Frage mit einem ungewöhnlichen Konzeptauto – dem Porsche Vision „Renndienst“. Der Karosseriekörper ist aus einem Guss gestaltet und lässt alle Konventionen vergessen. Im Cockpit sitzt der Fahrer auf einem Einzelsessel, der im autonomen Fahrmodus wenig Raum einnimmt. Im Fond genießen die Passagiere den Komfort einer großzügigen Lounge. 

Porsche 911 Vision Safari

JAHR: 2012
STATUS: Fahrbarer Prototyp 
GRUNDIDEE: „Wir glauben, dass keine andere Automarke die Themen Sportwagen und Offroad so glaubhaft miteinander verbinden kann wie Porsche“, sagt Mauer. Der Porsche 911 Vision Safari entstand 2012 auf Basis der Elfer-Generation 991. Mit hochgelegtem Fahrwerk, verstärkten Radhäusern, massiven Stoßfängern und spartanischem Cockpit erinnert die Studie an die legendären 911 Safari. Die Rallyefahrzeuge wurden in den 1970er-Jahren bei der East African Safari Rally eingesetzt.

Porsche Vision 918 RS

JAHR: 2019
STATUS: Hartmodell im Maßstab 1:1 
GRUNDIDEE: Der Porsche 918 Spyder war als erster hybridisierter Supersportwagen aus Weissach ein Meilenstein. 2019 schufen die Designer eine neue faszinierende Evolutionsstufe des 918. Mit weiterentwickelter Antriebs- und Fahrwerkstechnik und einer aerodynamisch perfektionierten Karosserie würde der Porsche Vision 918 RS auf Straße und Rennstrecke erneut Maßstäbe setzen.

Die Entwürfe sind kreative Fingerübungen im Prozess der Zukunftsgestaltung. Michael Mauer erklärt das so: „Die Herausforderung lautet, eine Vision Schritt für Schritt zu konkretisieren, um sich dann wieder rückwärts durch die Zeit zu bewegen und die Verbindung zum Heute herzustellen.“ 

Porsche 904 Living Legend

JAHR: 2013
STATUS: Hartmodell im Maßstab 1:1 
GRUNDIDEE: Diese Studie eines besonders kompakten und puristischen Leichtbausportwagens erinnert an den legendären Porsche 904 aus dem Jahr 1963. Unter der Hülle steckt ein Monocoque-Chassis aus Carbon, das auch schon im VW XL zum Einsatz kam. Als Antrieb für den kaum 900 Kilogramm leichten Porsche 904 Living Legend wäre ein hochdrehender Motorradmotor infrage gekommen.

Porsche Macan Vision Safari

JAHR: 2013
STATUS: Hartmodell im Maßstab 1:1 
GRUNDIDEE: Der Porsche Macan ist ein echtes Geländewunder – und geradezu prädestiniert, um auf Schotterstraßen und Rallyepisten seine Vielseitigkeit zu beweisen. Deshalb hat das Designteam in Weissach den Porsche Macan Vision Safari als offroadtauglichen Dreitürer auf grobstollige Räder gestellt.

Porsche Vision 920

JAHR: 2019
STATUS: Hartmodell im Maßstab 1:1 
GRUNDIDEE: Wie kann man die Formensprache der Straßensportler von Porsche mit dem funktionalistischen Design eines Prototypenrennwagens verbinden? Mit dem Porsche Vision 920 hat das Designteam ein extremes Hypercar entworfen. Die aerodynamisch optimierte Karosserie und das zentrale Cockpit lassen die Grenzen zwischen Rennstrecke und Straße verschwimmen.

Manche Visionen bleiben Skizzen auf Papier oder im virtuellen Raum. Andere werden weiterverfolgt, entstehen als Maßstabsmodelle oder seriennahe Prototypen. Als Produkte bisher ungedachter Gedanken sind sie Inspiration und Orientierung. Sie verändern Sehgewohnheiten und prägen so die Welt von morgen.

Jan Baedeker
Jan Baedeker
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Verbrauchsangaben

Panamera Turbo E-Hybrid

WLTP*
  • 1,7 – 1,2 l/100 km
  • 11,7 – 10,5 l/100 km
  • 29,9 – 27,6 kWh/100 km
  • 39 – 27 g/km
  • B Klasse
  • B Klasse
  • G Klasse

Panamera Turbo E-Hybrid

Kraftstoffverbrauch* / Emissionen*
Kraftstoffverbrauch* kombiniert (WLTP) 1,7 – 1,2 l/100 km
Kraftstoffverbrauch bei entladener Batterie kombiniert 11,7 – 10,5 l/100 km
Stromverbrauch* kombiniert (WLTP) 29,9 – 27,6 kWh/100 km
CO₂-Emissionen* kombiniert (WLTP) 39 – 27 g/km
CO₂-Klasse B
CO₂-Klasse gewichtet kombiniert B
CO₂-Klasse bei entladener Batterie G
Effizienzklasse: A