Leylas Land
Porsche Deutschland: Eigentlich ist die Geschichte von Leyla Piedayesh kein Magazin-Beitrag. Es ist ein Märchen. Nur braucht Leyla keinen Prinzen. Und statt in einer weißen Kutsche fahren wir in einem schwarzen Porsche Panamera Turbo S E-Hybrid durch die Hauptstadt.
Porsche Talks – beim Modelabel lala Berlin
Verbrauchsangaben
Panamera Turbo S E-Hybrid
Kraftstoffverbrauch kombiniert 3,3 l/100 km
CO2-Emission kombiniert 74 g/km
Stromverbrauch kombiniert 16,0 kWh/100 km
Panamera Turbo Sport Turismo
Kraftstoffverbrauch kombiniert 10,6 l/100 km
CO2-Emission kombiniert 243 g/km
(Stand 07/2020)
Die Geschichte von Leyla Piedayesh beginnt in Teheran, der Hauptstadt des Iran, wo die spätere Modedesignerin ihre Kindheit verbringt. Als Leyla neun ist, flüchtet die Familie nach Wiesbaden, eröffnet eine kleine Boutique. Jetzt, als Erwachsene, gehört ihr das Modelabel lala Berlin, das sie aus sprichwörtlich nichts als einer Idee geschaffen hat. Das ist das Märchen von Leyla in wenigen Sätzen. Und wie immer lügen Geschichten, wenn sie zusammengefasst erzählt werden.
Ich mochte Märchen als Kind nicht. Das Problem waren die Prinzessinnen: immer wahnsinnig gut erzogen, immer stillschweigend auf ihren Prinzen wartend, Hobbys hatten sie wenige, außer sich darüber zu beschweren, dass die Matratzen nicht weich genug sind und sich ab und zu von Hexen und Drachen kidnappen zu lassen. Ihr einziges Ziel war eigentlich, möglichst noch als Kind zu heiraten. Was danach mit den Prinzessinnen passiert ist, hat man nie erfahren, außer dass die halt glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende in einem Schloss hockten. Eventuell fanden es manche davon ja gar nicht mal so toll, schnurstracks mit einem Mann verbandelt zu werden, der sie ohne zu fragen plötzlich mit einem Kuss aus einem verlängerten Mittagsschlaf geweckt hatte.
Eventuell war eines der Kinder des Königspaares sehr anstrengend und hatte ein Schild an der Tür „Zutritt nur für kleine Königskinder“ und „Mütter verboten!“. All das bleibt im Märchen völlig offen. Und über all das hat sich die Prinzessin keine Gedanken gemacht, denn das war neben dem Schönsein eigentlich immer die Hauptqualität der Märchenprinzessin: bloß nicht zu denken.
Deshalb wäre es eigentlich beleidigend, Leyla als Märchenprinzessin zu beschreiben. Denn klar, schön ist sie, unfassbar schön sogar, aber das war es dann auch mit den Gemeinsamkeiten. Leyla ist stark, unabhängig, fordernd, sehr selten brav und manchmal ziemlich laut. Als Märchenprinzessin würde sie nach zwei Minuten gefeuert.
Im Gegensatz zu Märchen wurde Leyla auch wenig geschenkt. Ihr lala-Königreich hat ihr kein Prinz zu Füßen gelegt, sondern es wurde vom ersten Pulswärmer an selbst von Leyla geschaffen. Mit Anfang 30 entdeckte sie auf dem Flohmarkt im Mauerpark die bunten Armbänder und begann, selbst zu stricken. Die Nachfrage wuchs – erst im Freundeskreis, mittlerweile international. Und Leyla enttäuschte nicht. Auf die gestrickten Pulswärmer folgten Tücher, die Ornamente angelehnt an die iranische Tradition, bis heute heiß begehrt. Kollektion folgte auf Kollektion – lala Berlin hat sich längst im Modebusiness durchgesetzt. Erfolg aber reicht ihr nicht, denn Leyla Piedayesh ist wie gesagt keine Märchenprinzessin. Deswegen spendet sie heute einen Teil der Einnahmen ihres Labels an die Flüchtlingsorganisation „Be an Angel“ und verknüpft ihre Arbeit immer wieder mit sozialen Anliegen.
Nun widmete ihr sogar Mattel eine Barbie. Seit 2015 ehrt der amerikanische Spielzeugkonzern mit der „Shero“-Serie so besonders erfolgreiche Frauen, egal ob Sportlerinnen oder Wissenschaftlerinnen. Leyla ist bisher die einzige Deutsche in dieser Reihe.
Das ist verdient, denn Leyla engagiert sich auch für den Nachwuchs. In Zusammenarbeit mit dem Porsche Talent Project wählte eine Jury 30 junge Talente, die das berühmte Dreieckstuch von lala Berlin neu interpretieren sollten. „Eine hat daraus ein Dirndl gemacht“, sagt Leyla – und ich denke mir, dass ganz genau so Integration funktionieren sollte.
Ein Vorbild wie Leyla hätte ich mir als Kind gewünscht. Ich hätte es damals auch sicher ziemlich gut gefunden, statt in eine weiße Hochzeitskutsche in einen pechschwarzen Panamera Turbo S E-Hybrid zu steigen. Das Auto passt zu Leyla, und ein Hybrid musste es sein, ihr politisches Engagement hört nicht auf, wenn sie den Schreibtisch verlässt. Leyla und umweltfreundlicheres Fahren – die Zukunft gehört den beiden, und die beiden passen auch optisch ziemlich super zusammen. Der Panamera fährt komplett lautlos im Elektromodus durch das sommertrunkene, laute Berlin, ab und zu zeigt Leyla auf etwas.
„Da“, sagt sie, „der Mauerpark“. Da hat eigentlich alles angefangen.
Mit dem besagten Pulswärmer, den sie dort, an einem Sonntag vor vielen Jahren, durch Zufall auf dem Flohmarkt gefunden habe. Vom Prenzlauer Berg aus fahren wir nach Mitte und tauschen Flohmarktflair gegen High-End-Mode: Hier, in der Alten Schönhauser Straße 3, ist der Flagship-Store von lala Berlin. Hier reiht sich alles, was es von Leylas Idee im Kopf bis zum Verkaufsstück geschafft hat. „I Am Tourist“ steht auf einem Shirt, und Leyla lacht: „Stimmt doch. Irgendwie ist man immer Tourist.“
Ich wühle mich weiter durch Kleider, bunte Prints, leisere Designs, und will leider absolut alles haben. Es sind nur wenige Kilometer zwischen dem Prenzlauer Berg und dem Laden. Wenige Kilometer, die ausreichen für die abenteuerliche und wunderbare Geschichte von lala Berlin.
„Das sind großartige Sachen, die ihr da habt“, sage ich zu Leyla auf der Rückfahrt. Sie lächelt, weiß sie doch. Diese Selbstsicherheit. Mattel hatte schon recht: Leyla Piedayesh ist ein Role Model, auch wenn sie diese Formulierung wahrscheinlich für genauso doof hält wie hilflose Märchenprinzessinnen.
Porsche Talks
Video zu dieser Porsche Talks-Folge: www.porsche.de/backstage
Info
Leyla, dressed in lala Berlin: Blazer Tarek, T Shirt Cara Lips, Pants Tina, Belt-Bag Kimberley
Ronja, dressed in lala Berlin: Dress Adriana
Weitere Informationen:
www.lalaberlin.com
lala Berlin Flagship Store
Alte Schönhauser Str. 3, 10119 Berlin
Verbrauchsangaben
Macan 4 Electric
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21,1 – 17,9 kWh/100 km
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0 g/km
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A Klasse