Hauptsache Leidenschaft

Porsche Deutschland: Wie passt ein Sportwagenhersteller zum klassischen Ballett? Wie kam es dazu, dass Reid Anderson, Sohn eines kanadischen Holzfällers, zum Ballettintendanten in Stuttgart wird? Und wer ist eigentlich dieser John Cranko? Eine Spurensuche.

Porsche Talks – die Premiere

Verbrauchsangaben

Panamera Turbo Sport Turismo
Kraftstoffverbrauch kombiniert 9,5–9,4 l/100 km
CO2-Emission 217–215 g/km (Stand 2018)

Ronja von Rönne – Porsche Talks I
  • Audio Ronja von Rönne

Es ist früh morgens und richtig kalt. Ich stehe vor dem Opernhaus Stuttgart, warte auf Reid Anderson, den Intendanten des Stuttgarter Balletts, und bin höllisch nervös. Mit ihm soll ich heute durch Stuttgart fahren. Ich bin eine denkbar schlechte Wahl dafür, denn ich war 1. noch nie in Stuttgart und 2. noch nie im Ballett. Richtig beruhigend wirkt der Porsche Panamera Turbo Sport Turismo, der da kreidefarben auf mich wartet, auch nicht. Der Wagen strotzt vor Kraft und ist mindestens tausendmal sportlicher als ich. Ich frage mich, wie sich der hochmoderne Sportwagen wohl mit einem klassischen Ballettintendanten verstehen wird, und nehme für die faulen Leser gleich die Antwort voraus: extrem gut.

Porsche Talks-Premiere

Porsche Talks-Premiere

Am Opernhaus Stuttgart beginnt die erste Folge unserer Gesprächsreihe.
Pas de deux mit Porsche

Pas de deux mit Porsche

Ein Panamera Turbo Sport Turismo steht bereit für die erste Porsche Talks-Folge.

Wer sich, wie ich, bisher weniger für Ballett und mehr für PS interessiert hat, sei beruhigt. Die beiden gehen in Stuttgart eine vorbildliche Ehe ein. Porsche ist dort offizieller Hauptsponsor des Balletts und hat sich damit ganz nebenbei ins Herz von Reid Anderson geschlichen. Das ist auch gut so, denn so habe ich gleich einen Stein im Brett, als wir endlich gemeinsam im Wagen sitzen und unser erstes Ziel des Tages ansteuern: Schloss Solitude. In den angrenzenden Kavaliershäuschen hat Anderson jahrelang gewohnt, in einer reinen Männer-WG, gemeinsam mit John Cranko. Wem dieser Name genau wie mir nichts sagt, empfehle ich, es mir nachzutun und sich an dieser Stelle ein wenig zu schämen. So begeistert, so voller Bewunderung, wie Reid Anderson über seinen Mentor spricht, scheint es fast ein Kapitalverbrechen, sich so schlecht mit Ballett auszukennen wie ich. „Alles hier ist John Cranko“, sagt Anderson, und ich nicke. „Die neue Ballettschule wird nach John Cranko benannt“, erzählt er, und ich nicke.

„Immer noch stammen sehr viele Inszenierungen von John Cranko“, bemerkt Anderson, und ich ärgere mich sehr darüber, dass man während des Autofahrens nicht heimlich googeln kann, wer zur Hölle dieser John Cranko ist. Sonst wüsste ich nämlich, dass Cranko einer der bedeutendsten Ballettchoreografen der Welt war und das Stuttgarter Ballett zu Weltruhm geführt hat. Reid Anderson nimmt mir das nicht übel. Er nimmt mir, genauer gesagt, überhaupt nichts übel.

Während wir uns noch aus dem Stuttgarter Kessel kämpfen, überlege ich, worüber man sich so mit einem Tanzexperten unterhalten könnte, und habe prompt einen Geistesblitz: Ballett! Meine eigene Erfahrung ist allerdings ziemlich limitiert: Mit sechs nötigte meine Mutter mich zum Ballettunterricht, ich bekam regelmäßig hysterische Anfälle, hasste das rosa Tutu und sah mich irgendwann veranlasst, die Lehrerin fest in den Oberschenkel zu beißen, damit man mich endlich aus dem Kurs schmiss.

Anderson lacht, schaut mich gütig an und sagt, ich sei wirklich die aller-, aller-, allerletzte Wahl für seine Compagnie, und nie-, nie-, niemals würde er mich einstellen. Mir mangele es an Disziplin. Und Haltung. Dabei grinst er breit. Ich wurde noch nie so dermaßen charmant beleidigt (und bin, ehrlich gesagt, auch sehr, sehr froh. Wenn man sich Ballerinafüße anschaut, scheint Autorin plötzlich ein sehr reizvoller Beruf).

Emotionale Fahr-Stunde

Emotionale Fahr-Stunde

Die Autorin und der Ballettintendant: Gespräch mit vielen lustigen Momenten.
Stadtansichten

Stadtansichten

In der Stuttgarter City zeigt sich der Panamera Turbo Sport Turismo elegant.
Lebenseinsichten

Lebenseinsichten

Man muss für etwas brennen: Das ist das Credo von Reid Anderson.

Überhaupt ist Reid Anderson die wohl beste Wahl für einen Ausflug. Wenn man ihn bittet, einem vorzusingen, singt er. Wenn man ihn nach seiner Kindheit fragt, erzählt er. Wenn man nichts fragt, hört er zu. Anderson kommt aus Kanada und tanzt, seit er eine Handvoll Jahre alt ist. Erst Stepptanz, später Ballett. Seine Eltern, eine Hausfrau und ein Holzfäller, haben ihn immer unterstützt, eine ganze Tänzerkarriere lang und über zwei Kontinente hinweg. Seine Schwester tanzte ebenfalls, vor allem in Musicals. Als junger Mann kam er nach Stuttgart, verliebte sich in die Stadt und die Menschen hier, und in einen ganz besonders – und blieb. All das erfahre ich, während Stuttgart an uns vorbeizieht, und über Landstraßen fliegen wir wieder in Richtung Innenstadt.

Auch die Furcht vor dem Auto war unbegründet: Der Panamera Turbo Sport Turismo mag stark sein, aber er lässt sich ebenso gut zähmen, liegt satt und schnurrend auf der Straße und wird exakt dann laut, wenn man selbst das möchte. Auch Anderson muss man mittlerweile keine Fragen mehr stellen, er erzählt einfach. Der Panamera mag (noch) nicht selbststeuernd sein, der Tag aber wird zum Selbstläufer. Wir besuchen die künftige John-Cranko-Ballettschule, das Herzensprojekt des Intendanten.

Wohnen wie ein Kavalier

Wohnen wie ein Kavalier

Anderson lebte in einem der Kavaliershäuser am Schloss Solitude.

Kurz bevor wir anhalten, holt er noch einmal aus: Dass Leidenschaft das Wichtigste sei. Dass er sein Leben dem Tanz gewidmet habe. Und obwohl der Tanz alles gefordert hat und zum Lebensmittelpunkt wurde, habe er seine Entscheidung keinen Tag bereut. Seine Augen blitzen. Man sitzt fast dabei, als er vom tosenden Applaus eines russischen Publikums erzählt und vom Gefühl, mit dem man eine Bühne betritt. Doch nichts ist ewig, selbst seine Laufbahn nicht. Noch dieses Jahr wird Reid Anderson das Ballett verlassen und an seinen Nachfolger übergeben. Man muss für etwas brennen, denke ich, bevor wir uns verabschieden. Für manche ist es die Ballettbühne. Für andere sind es Autos.

Ich bin nicht mehr unsicher. Ich bin voller Vorfreude auf die unterschiedlichen Leute, die ich noch treffen werde in dieser Serie.

Porsche Talks

Mit Porsche Talks starten wir ein ganz neues Format – unsere Autorin Ronja von Rönne interviewt Gesprächspartner unterwegs in einem Porsche. Mehr Einblicke und die schönsten Momente gibt es auf Porsche Live in einem Video unter www.porsche.de/backstage

Ronja von Rönne
Ronja von Rönne

Ähnliche Artikel