Liebe geht durch den Wagen

So geht Genuss

Am Fenster des sonnendurchfluteten Raums, mit freiem Blick auf Motodrom und Rennstrecke, wird nun serviert. Jetzt, genau in diesem Moment, möchten wir mit niemandem auf der Welt tauschen. „Während die Schönheit des Kunstwerkes ihr Wesen in der Unberührtheit hat, die uns in Distanz hält, ist es das Raffinement der Tafel, dass ihre Schönheit doch einladend sei, in sie einzubrechen“, befand der Philosoph und Soziologe Georg Simmel bereits 1910. Wohl wahr. Deshalb greifen wir zu. Wir essen und lachen. So geht Genuss.

„Turbienchenstich“ mit eigenem Honig

Ein vielfältiges Speisenangebot offeriert auch das 2002 eröffnete Restaurant im Porsche Experience Center Leipzig. Aufgetischt werden lokale Produkte und Zutaten. Diese stammen zum Teil direkt vom riesigen Offroad-Areal rund um die sechs Kilometer lange Geländestrecke. Denn hier grast unter anderem eine Herde Auerochsen. Die Tiere werden von Porsche als „Landschaftspfleger“ gehalten, damit das Gelände nicht verwaldet und verbuscht – sie vermehren sich prächtig. „Zu festen Schlachtterminen gibt es bei uns dann Rinderrücken und -filet, Carpaccio, Tatar oder Steak auf der Speisekarte“, erläutert Küchenleiter Gunnar Köbcke, 49.

Doch nicht nur Rindfleisch, auch Honig wird verarbeitet: „Turbienchenstich“ heißt der bei den Gästen beliebte Dessertteller, auf dem neben einem Sorbet und frischen Früchten ein runder Mini-Bienenstich thront, der mit dem vor Ort gewonnenen „Turbienchen“-Honig hergestellt wird. Im Rahmen der Porsche Leipzig Erlebnisangebote werden zudem Gourmet Specials für jedermann angeboten. Die Gäste des Restaurants haben übrigens wie auch das Küchenteam einen direkten Blick auf die Rundstrecke des Porsche Experience Center Leipzig. Porsche ist überall präsent, selbst die zum Brot gereichte Butter hat die Form eines kleinen 911. Gut gelaunt machen wir uns mit dem Targa nach diesem köstlichen Mahl auf zur nächsten und letzten Station unseres Restaurant-Trips und fahren nach Zuffenhausen, dem Stammsitz der Marke.

US-Beef spielt die Hauptrolle

Im „Christophorus“, dem dortigen Porsche Restaurant, spielt Fleisch in bester Qualität die Hauptrolle auf der Speisekarte. Das Team des Spitzenlokals im dritten Obergeschoss des Porsche Museums mit Blick auf den Porscheplatz hat rund um US-Beef von Black-Angus-Rindern ein Gesamtkonzept entwickelt. Warum gerade dieses Fleisch? Küchenleiter Thomas Heilemann, 51, erklärt: „Wir beziehen es von einer ganz bestimmten Farm in Kansas. In unserem eigenen Reiferaum im Keller des Restaurants wird daraus das beste trockengereifte American Prime Beef weit und breit gemacht.“ Zu Steaks & Co werden edle Tropfen kredenzt. 600 Weine umfasst die Weinkarte, mit den Schwerpunkten Alte Welt, Raritäten und Jahrgangstiefen. Hier wie in den beiden anderen Porsche Lokalitäten findet sich guter Geschmack nicht nur auf den Tellern, sondern er bestimmt auch das Ambiente: Sitzmöbel und Speisekarten sind mit Porsche Leder bezogen. Heilemann bringt den Anspruch des Restaurants auf den Punkt: „Maximalen Fahrspaß bietet Porsche auf der Straße. Maximalen Genuss bieten wir Ihnen im Christophorus.“

Nach einem Espresso zum Abschluss geben wir den Targa schweren Herzens nach diesem wunderbaren Ausflug wieder in die Obhut des Porsche Museums zurück. Wie sagte einst Goethe? „Kein Genuss ist vorübergehend; denn der Eindruck, den er zurücklässt, ist bleibend.“ Wie recht er doch hat.