Triff deine Helden
Porsche Deutschland: Wer seinen Vorbildern begegnet, riskiert Enttäuschungen – kann aber auch Weisheiten übers Schreib- und Maurerhandwerk erfahren. Eine irre heiße, irre gute Rundfahrt durch Frankfurt.
Porsche Talks – in Frankfurt
Verbrauchsangaben
Cayenne Turbo Coupé
Kraftstoffverbrauch kombiniert 11,4 – 11,3 l/100 km
CO2-Emission 261 – 258 g/km
911 Carrera S (992)
Kraftstoffverbrauch kombiniert 10,0 – 9,6 l/100 km
CO2-Emission kombiniert 227 – 220 g/km
Panamera Turbo S E-Hybrid
Kraftstoffverbrauch kombiniert 3,3 l/100 km
CO2-Emission kombiniert 74 g/km
Stromverbrauch kombiniert 16,0 kWh/100 km
Panamera Turbo Sport Turismo
Kraftstoffverbrauch kombiniert 10,6 l/100 km
CO2-Emission kombiniert 243 g/km
Cayenne Turbo
Kraftstoffverbrauch kombiniert 11,4 – 11,3 l/100 km
CO2-Emission kombiniert 261 – 258 g/km
(Stand 07/2020)
Von Autor zu Autorin
Porsche Talks führt dieses Mal – wo sonst? – durch Frankfurt. Bestsellerautor Jan Weiler und Ronja von Rönne sprechen im Video über die Lust und Last des Bücherschreibens. Und über andere literaturverdächtige Themen wie Baumärkte und Pubertiere.
Das Video zu „Porsche Talks“ gibt es hier: http://porsche.de/talks
Im Amerikanischen gibt es eine weit verbreitete Redensart: „Never meet your heroes“, triff niemals deine Helden. Die Wahrscheinlichkeit, dass man von einem Leonardo DiCaprio, den man aus „Titanic“ kennt und dann als echte Person trifft, enttäuscht wird, ist wahnsinnig hoch. Helden sind nun mal vor allem deswegen Helden, weil man sie hochstilisiert, weil sie Projektionsfläche werden, weil man sie überhöht, manchmal so sehr, dass die tatsächliche Person nur noch wenig mit dem Bild im eigenen Kopf zu tun hat.
Jan Weiler, das muss ich leider zugeben, ist ein Held für mich, oder zumindest etwas Artverwandtes. Ich habe seine Kolumnen gelesen, lange bevor ich angefangen habe, Schreiben selbst als einen Beruf zu betrachten. Ich habe sie gelesen, als ich in Bayern im Teenageralter war, ich habe sie mit 21 meinen Schreibschulkommilitonen am Strand von Timmendorf vorgelesen, ich habe sie auch später noch gelesen, als ich längst selbst Autorin war, um immer wieder daran erinnert zu werden, wie Humor und Pointen funktionieren. Und nun also: Jan Weiler treffen. So richtig, als wäre er ein echter Mensch.
Es ist irre heiß, 38 Grad sind es an diesem Junitag in Frankfurt. Die Klimaanlage des Cayenne Turbo Coupé tröstet nur wenig.
Die lavaorange Farbe des Wagens macht zwar gute Laune, aber an Lava denkt man an diesem brütend heißen Tag schon, sobald man auf die Straße tritt. Zwei Kurven noch, dann stehe ich vor der Messe in Frankfurt, und direkt davor steht Jan Weiler. Nicht als abstraktes Vorbild, sondern in Jeans und Motivhemd (das er, so erzählt er später, ungefragt von seinem Sohn geliehen hat).
Eigentlich ist es sehr einfach, über Jan Weiler zu schreiben. Er ist der lustigste Fahrgast, den ich je hatte, hämmert Bonmot an Bonmot, Anekdote an Anekdote. Es ist aber, habe ich festgestellt, leider unmöglich, eine Kolumne über einen Kolumnisten zu verfassen. Wobei, das ist nicht ganz richtig. Über einen sehr schlechten Autor könnte ich ohne Probleme schreiben, aber während ich hier sitze, schaut ein kleiner, kritischer und mittelgenialer Jan Weiler von meiner Schulter und wiederholt ungeduldig all die Tipps, die er mir während der Fahrt mitgegeben hat: „Einfach machen! Ist schließlich dein Job! Schreibblockade, so ein Unsinn, Maurer haben auch keine Maurer-Blockaden!“ – MACH ICH JA(N)!
Wir fahren durch Frankfurt, das sich zwar einen Namen als Finanzstadt gemacht hat, aber alljährlich auch die größte Buchmesse der Welt beherbergt und innerhalb dieser Messe mysteriöserweise auch die meisten mobilen Eisdielen der Welt. Es klingt seltsam, aber jeden Herbst strömen aus aller Welt Verleger, Schriftsteller und Lektoren in die hessische Stadt, um dann tagelang durch die Messehallen zu tingeln und Mövenpick zu schlecken. Frankfurt, könnte man auch sagen, ist der Italienurlaub des kleinen bzw. schreibenden Mannes.
Mit Italien kennt Jan Weiler sich übrigens aus: Sein erstes Buch „Maria, ihm schmeckt’s nicht“ handelt von den (zuweilen recht eigenwilligen) Integrationsversuchen eines Deutschen in die italienische Großfamilie seiner Frau. Millionenmal verkauft, erfolgreich verfilmt und nur der Auftakt zu Weilers Werk, bald erscheint sein mittlerweile 16. Buch. Auch da wird Jan Weiler natürlich wieder auf der Frankfurter Buchmesse zugegen sein. Und ich vielleicht auch. Nach dem Tag mit ihm habe ich nämlich das ganz dringende Gefühl, dass es doch ab und zu sehr gut ist, seine Helden zu treffen.