„Kennst du den mit den Mäusen“
Porsche Deutschland: Ein gelber Sportwagen. Zwei Orte in Berlin. Drei Witze. Noch mehr Gelächter: Eine Testfahrt mit der Tatort-Kommissarin und Theaterschauspielerin Margarita Broich.
Porsche Talks – in Berlin
Verbrauchsangaben
911 Carrera T
Kraftstoffverbrauch kombiniert 9,5–8,5 l/100 km
CO2-Emission 215–193 g/km (Stand 2018)
„Wir hatten mal Schnecken als Haustiere.“ Margarita Broich sieht mich begeistert vom Beifahrersitz an, neben uns fliegt der Prenzlauer Berg vorbei. Schnecken? Wie viele? Was? „Naja, am Anfang zwei“, lacht die Frankfurter Tatort-Kommissarin, „am Ende mehr als 50“. Und obwohl ich definitiv, ganz sicher, nicht danach gefragt habe, erklärt sie mir im Detail, wie Weinbergschnecken sich fortpflanzen. Wie sie tagelang ineinanderstecken. Wie sie sich dann, während des Aktes, erst für ein Geschlecht entscheiden. Und dass Schneckenbabys schon mit kleinen Häuschen auf die Welt kommen.
Ich nicke einfach nur und konzentriere mich auf den Verkehr, man muss ihr sowieso kein Stichwort geben, Margarita fallen sehr viele Dinge einfach ein. Zum Beispiel Witze. Sie liebe Witze. Es folgt ein Witzemarathon, über Haie, Fortpflanzung, Fledermäuse. Zu jedem Thema fällt ihr einer ein. „Ich liebe Witze!“, jauchzt sie dann, und lacht sich halb tot. Zu dem Zeitpunkt kennen wir uns noch keine 20 Minuten.
Es ist wirklich wahr: Es gibt nichts Sympathischeres als Menschen, die sich über sich selbst amüsieren können. Man kann nur mitlachen.
Als allererstes an diesem Tag lacht Margarita Broich über unser Fahrzeug. Beziehungsweise die Farbgebung desselbigen. Wir fahren im neuen Porsche 911 Carrera T (für Touring), was sportlich klingt und genauso sportlich ist. Nur ist das Auto halt gelb. Sehr gelb. Knallgelb. Von außen, und auch von innen, selbst die Gurte und Ziernähte an den Sportsitzen sind gelb. Wir fahren eine ambrosiagesättigte Bienenkönigin.
Eine Farbe, in der man auffällt. Dabei sollte Margarita Broich mit Auffallen eigentlich kein Problem haben: Früh legte sie ihre eigentliche Karriere als Fotografin auf Eis, um auf der Bühne zu stehen. Und spielte an diversen großen Theatern, bis sie 2015 die Rolle der Tatort-Kommissarin angeboten bekam und übernahm. Die Farbe verzeiht Margarita Broich dem Wagen allerdings sofort, als sie das Heulen des Motors beim Starten vernimmt. „Boah, das ist es, genau so – geil!“, sagt sie (und spricht dabei nicht etwa von den Fortpflanzungsmethoden irgendwelcher Weinbergschnecken).
Denn: Broich liebt Autos. Auf einen schönen Dienstwagen für den Tatort hat sie höchstpersönlich bestanden, bekommen hat sie dann den 924, ein Porsche-VW-Gemeinschaftsprojekt, unter Porsche Fans auch „Hausfrauenporsche“ genannt. „Ich habe ein bisschen Zeit gebraucht, aber mittlerweile liebe ich dieses Auto“, erzählt sie begeistert und imitiert die Bewegung der Klappscheinwerfer mit ihren Händen. Bei ihr heißen sie allerdings „sanfte Kamelaugen“. Aufgewachsen ist Broich unweit des Nürburgrings, „da war ich oft als Kind“, erzählt sie. Das einzige Mal, dass ich sie an diesem Tag enttäuscht erlebe, ist, als ich ihr erzähle, dass sie heute „nur“ Beifahrerin ist.
Im Prenzlauer Berg halten wir vor ihrem Lieblingsfriseur. Wobei „Friseur“ eine völlige Untertreibung für diese wunderschöne Fachwerkstatt ist, in dem Besitzer Marc Rieke eben nicht nur frisiert, sondern vor allem Perücken für alle großen Schauspielerinnen des Landes anfertigt. Selbst der Hund des Besitzers sieht wohlfrisiert aus. Hier sind wir vor allem, damit Margarita Broich eine ihrer berühmten Umarmungen verteilen darf. „MAAARC“, ruft sie, und hops-hops, kommt Marc das kleine Treppchen hinuntergehüpft und wird geherzt. Eigentlich braucht jeder Bürger dieses Landes eine persönliche Margarita Broich, damit würde sämtlicher Hass verschwinden.
Weiter geht es über den Alexanderplatz Richtung Berliner Ensemble. Im Auto bemerken wir schnell drei Dinge: 1. Der 911 T macht richtig, richtig Spaß. 2. Sehr viele Menschen bemerken dich, wenn du einen knallgelben Sportwagen fährst. Manche freuen sich darüber, halten den Daumen hoch, versuchen einen Blick ins Innenleben zu erhaschen. Viele hupen (das mag aber auch meinem etwas ruppigen Fahrstil geschuldet sein). 3. Das alles ist einem sehr egal, wenn man erst mal drinnen sitzt und nicht mehr Auto fährt, weil man von A nach B muss, sondern weil es einfach irre Spaß macht. Und noch mehr Spaß, wenn Margarita Broich mitfährt.
Am Berliner Ensemble steigen wir aus. Obwohl das Kamerateam hier einige Aufnahmen vor dem Gebäude geplant hatte, nimmt mich Margarita Broich an die Hand und zerrt mich ins Theater. Das ginge doch nicht, dass ich gar nicht wisse, wie das alles von innen aussieht. Man sperrt ihr jede Tür auf, Sekunden später stehen wir im Saal, schauen auf die Bühne. Ich kann jetzt mit Sicherheit sagen: Ein Besuch dort lohnt sich, ganz egal welches Stück, allein die Architektur ist beeindruckend.
Wir verstecken uns nicht zu lange vor dem Kamerateam, nach ein paar Minuten hat man uns wiedergefunden. Brav posieren wir vor dem Sportwagen, versuchen, Bilder zu machen, was gar nicht so einfach ist, weil man ständig lachen muss, wenn Margarita Broich neben einem steht und mal das Fahrzeug streichelt und mal von der Bio-Arbeit ihres Sohnes erzählt. Eigentlich muss der Text an dieser Stelle enden. Weil sich aber eine Margarita Broich nicht einfach in diesen Artikel quetschen lässt, bleibt mir hier nur ein letzter Tipp: Falls Sie nicht mit ihr in einem Porsche durch Berlin cruisen dürfen, sehen Sie sich zumindest den neuen Tatort an. Und ihre Stücke. Und überhaupt alles mit dieser wahnsinnig tollen Frau.
Porsche Talks
Video zu dieser Folge der PorscheTalks: www.porsche.de/backstage
Verbrauchsangaben
Macan 4 Electric
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21,1 – 17,9 kWh/100 km
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0 g/km
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A Klasse